ERSTER AKT

ERSTE SZENE

 

WG. Dunkel. Gabriel steht auf der Bühne. Blue Jeans, weißes T-Shirt, barfuß. Lichtspot auf ihn geht an. GABRIEL blinzelt. Er greift nach seiner Sonnenbrille und setzt sie auf.

GABRIEL Ach, guten Tag. Sind sie auch hier um die Geschichte zu erfahren? Gabriel guckt im Publikum umher.
GABRIEL Sie wissen schon. Die Sache mit Dream und Spot. Sie wissen nicht, wovon ich spreche? Naja, eigentlich kennen Sie die beiden. Jeder kennt sie.
Dabei greift er nach seinen Zigaretten in der Hosentasche, sind aber leer, fragt im Publikum nach einer Zigarette. Lehnt die erste ab mit der Bemerkung: „ Nein, so eine Marke rauche nicht. Die paßt nicht zu meinem Stil.“
GABRIEL Mit den beiden ist das so eine Sache. Sie kennen sich schon eine Ewigkeit, aber mögen tun sie sich nicht. Und ständig versuchen sie, sich einzumischen. Ich frage mich schon, warum das immer noch alle mitmachen. Also, wenn Sie mich fragen, dann sollte irgendjemand mal etwas unternehmen. Aber, das ist nicht so einfach. Auf jeden Fall sind die beiden immer im Streit: Wo der eine ist, da ist der andere nicht weit. Aber sehen Sie selbst.

Licht geht aus. Gleichzeitig ertönt Musik, getriebene, hektische, manchmal harmonische Musik. Sie geht über die folgende Videosequenz.



ZWEITE SZENE

Videosequenz
Hektische Schnitte aus dem Fernsehen. Werbung, Nachrichten, Skandale. Auch schöne Bilder. Spot und Dream werden dazwischen geschnitten. Dazu Musik. Passend. Soll den Zuschauer verwirren.



DRITTE SZENE

WG. PAULA sitzt am Küchentisch beim Frühstück. Ein roter Notenständer steht unauffällig in der Ecke. PAULA pfeift.
LISA kommt herein mit Handtuch um die nassen Haare, einem Manuskript in der Hand und liest laut in ihrem Manuskript. …bei einem Versorgungsengpaß in der Hauptstadt…unzumutbare Zustände…
PAULA leise Morgen.
LISA vertieft in ihrem Manuskript, nimmt sich Kaffee
PAULA Guten Morgen!
LISA Guten Morgen.
PAULA Sag mal, was ist denn mit Dir los? Du bist so abwesend.
LISA Du, ich muß heute meinen Artikel beim Chefredakteur vorlegen. Willst Du mal sehen? Also, ich bin ganz stolz drauf. Nimmt einen Schluck Kaffee.
PAULA grummelt Warum geht es denn?
LISA Ich schreibe über die Lebensverhältnisse von Straßenkindern in Bangladesh. Wußtest Du, dass dort jedes vierte Kind an Unterernährung stirbt?
PAULA Warum schreibst Du nicht über die Kinder im Kosovo, das ist doch viel aktueller?
LISA Naja, aber darüber berichtet doch im Moment sowieso jeder.
Ruhe.
PAULA Übrigens, ich habe gestern Simon wieder gesehen.
LISA abwesend vor sich hin hm, was meinst Du? Soll ich das große Engagement des Roten Kreuzes mehr betonen?
PAULA He, hörst du mir eigentlich zu?
LISA nicht ganz überzeugend Ja klar.
PAULA erregt LISA - du schreibst jetzt schon seit fünf Tagen ununterbrochen an deinem Artikel rum und für mich hast du überhaupt keine Zeit mehr.
LISA he, tut mir leid. Das hier ist sehr wichtig für mich. Morgen habe ich wieder Zeit. Dann machen wir uns einen richtig schönen Abend, okay?
PAULA Ja, das is´ne gute Idee.
LISA Drückst Du mir die Daumen?
PAULA Ja, aber Du mir auch.
LISA Wieso?
PAULA Ich habe mich heute mit Simon verabredet und bin schon ganz aufgeregt. Wir treffen uns im La Luna auf einen Kaffee. Ich weiß überhaupt nicht, was er von mir hält. Was meinst du? Soll ich meinen neuen, roten Pullover anziehen?
LISA steht auf. Bis jetzt ist es dir doch noch nie schwer gefallen mit den Männern.
PAULA Ja, aber Simon ist irgendwie anders als die anderen.
LISA Ach, ich bin sicher, du wirst das schon hinkriegen. LISA drückt PAULA Ich wünsch Dir viel Glück. nimmt noch den letzten Schluck Kaffee. So, jetzt muß ich aber los in die Redaktion.
PAULA Ich drück Dir die Daumen bei deiner Story. Bis heute abend.
LISA Tschüß.geht ab.
PAULA frühstückt weiter.


VIERTE SZENE

Leichtes Windgeräusch.
SPOT tritt in einem blauen Lichtkegel auf. Blick ins Publikum. Stilles Kopfschütteln.
Nein, nein, nein. So wird das nix. Setzt sich auf LISAs Platz. Lichtkegel ausblenden. Nimmt sich Kaffee, probiert und spuckt ihn wieder aus.
Nicht mal anständigen Kaffee haben die hier. Zündet sich erstmal eine Zigarette an.
Also, ich kann ja nicht überall sein, aber hier…Hier ist es wirklich nötig. Ich meine, schauen Sie sich doch mal PAULA an. Also, so kriegt sie Simon bestimmt nicht rum. Wie die rumläuft. PAULA steht auf und geht.
SPOT Zeigt auf einen Mann im Publikum. Oder finden Sie sie etwa attraktiv? Sehen Sie, ich auch nicht. Die braucht dringend einen Stilberater, oder? Gut, dass ich jetzt da bin. Zieht an der Zigarette.
Geräusch. DREAM kommt in einem rotengelben Lichtkegel auf die Bühne und setzt sich auf PAULAs Platz. Lichtkegel ausblenden.
SPOT DREAM, was machst Du denn hier?
DREAM Das sollte ich Dich wohl eher fragen. Willst wohl mal wieder ein paar Seelen vom rechten Weg abbringen.
SPOT Das musst Du gerade sagen. Du, die immer die Leute so bekehrt, dass sie sich nicht mal mehr mit ihrem Nachbarn auseinandersetzten können. Und bei LISA und PAULA ist es wirklich nötig, dass ich mal was unternehme.
DREAM Du und was unternehmen. Du willst doch nur wieder Deine Eitelkeit an den beiden befriedigen. Dich wichtig machen. Dich einmischen, da Du sonst nichts mit deinem langweiligen Leben anfangen kannst.
SPOT Und Du? Du bist auch nicht viel besser. Du bist doch auch nur hier, um deine verklärten Schmuseideale von Weltfrieden und inneren Werten zu verbreiten. Mehr hast Du doch auch nicht zu bieten.
DREAM Auf jeden Fall mehr als Du mit Deinen inhaltlosen Ideen von rücksichtslosem Egoismus und Äußerlichkeiten.
SPOT Ich fasse nicht, wie Du nach all den Geschichten immer noch so an Deinen Idealen festhalten kannst. Bei den beiden hier liegt die Sache ganz anders. Diesmal werde ich Dir zeigen, wer und was hier gebraucht wird! Beide springen auf und zeigen mit dem Finger aufeinander.
DREAM und SPOT Duell!
Beide gehen nach vorne. Beide stellen sich Auge in Auge.
SPOT Laß es uns wie in alten Tagen klären. Zeigt Faust Stein. Zeigt Victory Schere Zeigt flache Hand Papier.
DREAM Rücken an Rücken und nur fünf Schritte.
Rücken an Rücken. Musik „Spiel mir das Lied vom Tod.“ Fünf Schritte.
SPOT und DREAM Eins. Schritt Zwei.Schritt Drei. Schritt Vier. Schritt Fünf. Schritt
Beide drehen sich schnell um und strecken sich die Faust entgegen.
SPOT und DREAM STEIN!
SPOT Tja DREAM, sieht aus als hätten wir ein Unentschieden.
DREAM Sieht wohl so aus, was SPOT.
SPOT Wir machen einen Deal.
DREAM Der wäre?
SPOT Keiner pfuscht dem anderen ins Handwerk. Und wir lassen die Mädchen selbst entscheiden, was für sie das Beste ist. Der Verlierer geht.
DREAM Gut, einverstanden.
SPOT Möge der bessere gewinnen.
DREAM Aber halt Dich an die Regeln.
DREAM reicht ihm die Hand.
SPOT Wie immer. Umkreist ihre Hand und „erschießt“ sie mit der Hand und bläst die „Pistole“ aus.
Licht aus.


FÜNFTE SZENE

GABRIEL steht auf der Bühne. Licht an..
GABRIEL Sehen Sie, was ich gemeint hab. Kaum treffen die beiden aufeinander, schon gibt es Ärger. Sie müssen wissen, die beiden sind so verschieden wie Tag und Nacht. Die können sich nur streiten. SPOT meint, dass das Glück einzig und allein in der absoluten Durchsetzung der eigenen Ziele liegt. „Tue alles zu deinem eigenen Vorteil.“ , man könnte sogar sagen: „Prostituiere Deine Ideale.“ Ein traumloser Egoist, der keine Rücksicht auf andere nimmt. Er kennt das WIE, aber nicht das WOFÜR. DREAM hingegen glaubt, dass die Seeligkeit in der Besinnung auf die inneren Werte und im harmonischen Miteinander aller liegt. „Verrate niemals Deine Ideale, egal was passiert.“ Eine Weltverbesserin, die unbeirrbar an Ihren Träumen und Idealen festhält, auch wenn sie nichts davon umsetzen kann. Sie kennt nur das WOFÜR, aber nicht das WIE.
Was meinen Sie denn? Jeder von uns hat doch Ideale, Träume und Ziele, die wir erreichen möchten. Was ist Ihr Traum? Zeigt auf einen Zuschauer Haben sie keinen? Doch bestimmt. Und was ist ihr größtes Ziel? zeigt auf einen andere was würden sie tun, um das zu erreichen? Jeder von uns würde doch auch ein Teil seiner Ideale aufgeben, um seine Ziele zu erreichen, oder nicht? Seien sie ehrlich. Oder würden sie lieber in ihren Idealen verharren und ihre Ziele nicht erreichen. Also, ich frage sie: Haben Sie mehr von SPOT oder mehr von DREAM in sich? Wieviel WIE und wieviel WOFÜR. Denken sie mal darüber nach.
Pause. Das Schlimmste daran ist, dass die beiden immer andere mit reinziehen. Aber sehen sie selbst.
GABRIEL geht ab. Licht geht wieder an.



ZWEITER AKT

ERSTE SZENE

Video-U-Bahnsequenz.
Videoaufnahme aus Sicht eines Passanten. Treppeneingang runter in die U-Bahn. Am Stempelautomaten stempeln. Hand die Fahrkarte reinsteckt. Weitergehen. Bis im Blick links Die Bänke und rechts die Gleise. Gehen bis zur Mitte. Dann Schwenk zu der Gleiseseite. U-Bahn fährt ein. Schnitt. Großzoom auf eine Ubahn-Tür. Die geht auf. Durch die Tür gehen.
LISA sitzt im Vierersitz mit OMA. Ein Pärchen steht seitlich davor und hält Händchen. Er hat den roten Notenständer zusammengeklappt unter dem Arm. DREAM steht auf der anderen Seite vor dem Sitz, wird aber von allen nicht wahrgenommen. OMA versucht LISA in ein Gespräch zu verwickeln, obwohl sie im Moment nur ihren Artikel im Kopf hat.
LISA starrt aus dem Fenster. DREAM guckt LISA prüfend an. DREAM verfolgt das Gespräch.
OMA Ist das heute nicht ein wundervoller Tag.
LISA grummelt Ja, wunderschön.
DREAM Ja, finde ich auch.
OMA Wissen Sie, ich bin gerade auf dem Weg zu meiner Enkeltochter. Die ist im gleichen Alter wie sie.
LISA Ach ja?
OMA Sie hat gerade ihren Abschluß in Jura gemacht. Und jetzt arbeitet sie in einer Kanzlei.
LISA Toll.
DREAM Und ist sie glücklich?
OMA Sie ist nach Düsseldorf gegangen. Dort gehen ja so viele junge, dynamische Leute hin.
LISA Wow.
OMA Oh, ich muß jetzt aussteigen. War schön sich mit Ihnen zu unterhalten. Ich wünsch Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehen. OMA steht auf und steigt aus. Pärchen steigt auch aus.
LISA seufzt Auf Wiedersehen.
DREAM Auf Wiedersehen. LISA starrt wieder aus dem Fenster.
Ein dunkelhäutiger, normal angezogener Inder kommt zu LISAs Sitz
INDER Entschuldigen Sie, ist hier noch frei? Er deutet auf den Sitz gegenüber LISA.
LISA Ja, natürlich.
DREAM Aber klar doch.
INDER Danke.
Ruhe.
INDER Fahren Sie zur Arbeit?
LISA Ja.
DREAM Sie muß ihren ersten Artikel abgeben. Mal sehen, ob der gut ankommen wird.
INDER Was arbeiten Sie denn?
LISA Ich bin bei einer Zeitung angestellt.
INDER Das heißt Sie schreiben Artikel.
LISA Ja, genau.
DREAM zeigt gewichtig auf sich Und ich werde ihr helfen, damit alles glatt läuft.
INDER Das wollte ich auch mal machen, da war ich aber noch ein kleiner Junge.
LISA lächelt. Und was machen Sie jetzt?
INDER Ich arbeite als IT-Spezialist.
LISA Und was hat Sie hierher nach Deutschland geführt?
INDER Ich hab mir sehr viel davon versprochen hier zu arbeiten und man verdient halt einfach viel mehr. Aber ich vermisse meine Familie und die Menschen hier sind mir so fremd.
DREAM Dann geh doch wieder zurück zu Deiner Familie, wo Du glücklich bist. Deine Familie wird sich sicher freuen.
LISA Konnten Sie sie nicht mitnehmen.
INDER Nein, das ging leider nicht. Und ein Flug ist so teuer. Manchmal denke ich, dass es vielleicht ein Fehler war hierher zu kommen.
DREAM Hättest Du bloß auf Dein Herz gehört.
LISA Warum gehen Sie dann nicht wieder zurück?
INDER Hm, ja, warum eigentlich nicht?
Ruhe.
DREAM Siehst Du, wie schlecht es den Menschen in Indien geht. Er muß von seiner Familie fort, um Geld zu verdienen. Ist das nicht ungerecht und Ihr hier habt einfach alles. Willst Du nicht nochmal Deinen Artikel überarbeiten.
Ansage:“Luisenbrücke“
INDER Ich muß jetzt leider aussteigen. Machen Sie es gut.
LISA Alles Gute für Sie.
INDER steigt aus. LISA starrt wieder aus dem Fenster.
DREAM dreht sich zum Publikum Sie auch. Sie gehören auch zu den Menschen, denen es einfach gut geht. Dreht sich zu LISA und lächelt zufrieden.
Licht und U-Bahn-Geräusche werden langsam ausgeblendet.



ZWEITE SZENE

Gleiche Szene. Roter Lichtkegel auf DREAM. DREAM nimmt den roten Notenständer stellt ihre Noten drauf. DREAMsong: „Hallo ich bin DREAM“.
Lichtkegel geht wieder aus. Szenewechsel



DRITTE SZENE

WG-Zimmer PAULA. Vor dem Kleiderschrank/Spiegel in Unterwäsche. Der rote Notenständer steht unauffällig in der Ecke. SPOT lehnt neben dem Schrank an der Wand. Viele verschiedene Klamotten liegen rum.
PAULA zieht gerade Schlagjeans und Ökopulli an und schaut in den Spiegel. Hm, ob ihm das gefällt?
SPOT grinst herablassend.
PAULA zieht die Sachen wieder aus und zieht sich eine Latzhose und ein buntes Hemd an. Oder vielleicht das?
SPOT schüttelt den Kopf.
PAULA nimmt sich einen Minirock und eine schicke Bluse. Oder ein bisschen schicker? Aber das ist nicht so mein Stil.
SPOT zum Publikum Es gibt noch Hoffnung.
PAULA zieht es an Naja, ich probier das mal.
SPOT Naja, ist schon ganz gut. Aber da fehlt noch mindestens die Hälfte. So ungeschminkt würde ich mich an Deiner Stelle nicht auf die Straße trauen.
PAULA Und jetzt noch ein bisschen Makeup? Und setzt sich vor den Schminktisch und sucht in den Schminksachen. Hm, Lippenstift?
SPOT Na, auf jeden Fall. Und noch ein bisschen Puder.
PAULA hat sich für das Puder entschieden und pudert sich. Dann nimmt sie den helleren Lippenstift und will schon ansetzen.
SPOT Oh Mädchen. Die Farbe passt doch gar nicht zu Deinen Schuhen.
PAULA hält inne und nimmt den anderen Lippenstift.
SPOT Ja, das ist viel besser. Und jetzt den Lidschatten.
PAULA macht sich einen dunklen Lidschatten.
SPOT So ist gut. Aber hast Du nicht das wichtigste vergessen?
PAULA guckt sich im Spiegel an und trägt Maskara auf.
SPOT Ah, ich dachte schon. So jetzt noch die Haare und dann siehst Du richtig aufreizend aus.
PAULA stellt sich vor den Spiegel, bürstet das Haar und sprüht sich Haarspray in die Haare. Sie bewegt sich sehr elegant vor dem Spiegel. Naja, ich hoffe ihm gefällt das, wenn ich so auf chic mache. Aber irgendwie fühle ich mich nicht so wohl.
SPOT Ach komm. Das ist doch die einzige Möglichkeit bei ihm zu landen. Wenn Du ihn nicht gleich mit Deinem Äußeren überzeugst, wird er sich gar nicht für Dich interessieren.
PAULA Seufzt



VIERTE SZENE

Licht runter. Blauer Lichtkegel auf SPOT. SPOT benutzt den roten Notenständer und legt seine Noten drauf. SPOT song.
Licht aus.

 



FÜNFTE SZENE

Großraumbüro der Redaktion. LISA geht zu ihrem Schreibtisch. DREAM folgt ihr. Dabei gehen sie an einem Colaautomaten vorbei, neben dem SPOT lehnt. Aber DREAM bemerkt ihn nicht. LISA setzt sich an ihren Schreibtisch und packt ihre Tasche aus. An der Wand hängt eine Uhr sie zeigt 10 Uhr. Nebenan liegt das Büro des Chefredakteurs, durch eine Trennwand getrennt, es liegt aber im Dunklen. Der rote Notenständer steht beim Chefredakteur seitlich hinter dem Schreibtisch. LISA nimmt ihren Artikel und fängt an in ihm zu lesen. Ein guter Kollege GUNTER kommt zu ihrem Tisch.
GUNTER Hallo LISA. Na, wie läuft´s?
LISA Ach hi GUNTER. Nicht so gut.
GUNTER Was ist denn?
LISA Ich muß doch heute meinen Artikel beim Chef vorlegen. Ich habe fünf Tage daran herumgefeilt.
GUNTER Laß mal sehen. Er nimmt sich den Artikel und liest ihn. Ist doch gut.
LISA Ja, aber ich finde ihn irgendwie so unkritisch…
GUNTER Wie unkritisch?
LISA Naja, ich habe da einen INDER in der Ubahn getroffen und bin nachdenklich geworden. Irgendwie klingt der Artikel so unpersönlich und distanziert.
GUNTER Ja, aber das macht doch einen guten Artikel aus: Objektivität.
LISA Stimmt. Aber ich schreibe doch auch, um die Leute zum Nachdenken anzuregen.
GUNTER Naja, wenn Dir das so wichtig ist, dann überarbeite ihn doch noch mal. Du hast ja noch zwei Stunden Zeit.
LISA Ja, vielleicht hast Du Recht. Danke Dir.
GUNTER Also, dann viel Erfolg. Er geht wieder. DREAM setzt sich auf die Kante vom Schreibtisch. LISA nimmt ihren Laptop heraus und schaltet ihn an. Also…tippt und geht ihren Artikel durch …hm, die Position von Bangladesh in der Weltwirtschaft…
DREAM Das ist doch viel zu neutral.
LISA …vielleicht: die von den westlichen Industrienationen abhängige Stellung Bangladeshs in der Welt…
Licht wird schummrig und roter. Einfrieren. Die Uhr rückt auf 11:50 Uhr vor. Licht wieder normal.
LISA…sollten die Bürger der westlichen Welt sich mehr Gedanken über ihren Lebenstil…so fertig.
DREAM Ja, so ist er sehr gut. So wird er dem Chef bestimmt gefallen.
LISA schaut auf die Uhr Oh, gleich ist es soweit. Ich hol mir noch mal schnell einen Kaffee. LISA geht nach rechts ab.
DREAM nutzt die Gelegenheit und ändert noch schnell ein paar Worte im Artikel. Hier muß noch ein „außerordentlich“ hin…“die imperialen Wurzeln der Industriestaaten“…und der Titel: „Die Straßenkinder von Dhaka.“ Ne, besser wär: DREAM überlegt kurz „Die hungernden Opfer der Globalisierung – Die Straßenkinder von Dhaka.“ Jau, das ist gut. Sie guckt sich um. Oh, sie kommt wieder.
LISA kommt mit einem Kaffee wieder. So, jetzt noch schnell ausdrucken. Sie druckt den Artikel aus.
CHEFREDAKTEUR öffnet seine Tür Frau Jansen, Sie können jetzt in mein Büro kommen.
LISA Komme. Muß nur noch schnell zu Ende ausdrucken. Holt den Ausdruck und geht ins Büro. DREAM folgt ihr. Licht geht aus.



SECHSTE SZENE

la Luna cafe. Tische schick eingerichtet. SIMON sitzt schon wartend am Tisch. SIMON ist sehr chic angezogen. Wirkt sehr selbstbewusst. PAULA kommt durch die Tür. Hinter ihr folgt SPOT, der cool versucht hinter ihr hereinzuschlüpfen, aber dabei die Tür vor die Nase kriegt und sie dann selbst aufmachen muß. Der rote Notenständer steht hinter der Theke. Als SIMON PAULA erblickt lächelt er erstaunt.
SIMON PAULA? Steht auf.
PAULA Ja? Wartest Du schon lange? Setzt sich. SPOT setzt sich mit an den Tisch.
SPOT Oh, das ist ein Mann nach meinem Geschmack.
SIMON Nein nein. Ich habe Dich gar nicht erkannt. Du siehst so anders aus.
SPOT zu PAULA Siehst Du, er ist scharf auf Dich.
PAULA enttäuscht Gefällt es Dich nicht?
SIMON Doch. Wechselt das Thema und winkt der Kellnerin. Er wendet sich wieder PAULA zu. Was möchtest Du trinken?
SPOT Los, bestell ja das Richtig, damit er weiß, dass Du Geschmack hast.
PAULA Hm, Latte Maciato.
SIMON zur Kellnerin Ein Latte Maciato und einen Kakao, bitte.
SPOT spöttisch Wie ist der denn drauf? Ein Kakao?
SIMON Hast Du das Cafe gleich gefunden?
PAULA Ja, es ist ja gleich neben der U-Bahn-Haltestelle.
SIMON Ich habe es erst gar nicht gefunden. Ich bin mit meinem Fahrrad zweimal um den Block gefahren.
SPOT Man ist der blöd.
PAULA Ach, bist Du mit dem Fahrrad gekommen?
SIMON Ja, aber morgen kann ich es endlich in den Keller stellen.
PAULA Wieso?
SIMON Morgen kauf ich mir ein Auto. Dann brauch ich nicht mehr mit der S-Bahn zur Arbeit zu fahren.
SPOT Los, erzähl ihm von Deinem Bruder und seinem neuen Auto.
PAULA Das ist ja toll. Mein Bruder hat sich auch gerade ein neues Auto gekauft. Einen AudiTTCabrio. So ein schickes Auto.
SPOT Genau. Jetzt weiß er, dass Du Dich mit Autos auskennst.
PAULA Und was kaufst Du Dir für ein Auto?
SIMON verunsichert Naja, ich wollte mir eigentlich einen gebrauchten Jetta kaufen.
SPOT Bitte?
PAULA Oh.
Ruhe. SPOT wirkt unsicher. DREAM kommt zur Tür rein, geht zum Klo und wirft einen Blick im Vorbeigehen zu den Dreien. SPOT bemerkt sie nicht.
SIMON versucht neues Thema Was studierst Du eigentlich?
SPOT Na, jetzt aber.
PAULA Medizin. Ich habe gerade mein Physikum hinter mir.
SIMON Und wie ist es gelaufen?
SPOT ermahnend Keine Schwäche!
PAULA kurz angebunden Kein Problem. Und was machst Du?
SIMON Ich habe BWL und Management studiert.
SPOT Das hört sich doch schon besser an.
PAULA Dann bist Du jetzt bestimmt in einer guten Position?
SIMON Das kann man wohl sagen. Ich habe jeden Tag immer gut zu tun.
SPOT Ha, ein vielgefragter Mann. Wer sagt´s denn?
PAULA Dann bist Du bestimmt für viele Leute verantwortlich?
SIMON Ja, so für …200.
PAULA 200!?
SPOT Und dann kauft der sich ein ollen Jetta? Muß bestimmt ein Hobby sein. Los frag ihn wieviel er verdient.
PAULA Dann bist Du bestimmt bei einer großen Firma, die zahlen bestimmt auch gut, oder?
SIMON ernst Ähm, … ich arbeite beim Internationalen Roten Kreuz und organisiere die Hilfstransporte für Afghanistan. Viel verdienen tut man da nicht.
PAULA völlig verunsichert Oh, Toll…sie nimmt Latte Maciato.
SPOT So ein Idiot. Verschwendet seine besten Jahre für andere.
SIMON guckt auf die Uhr Oh, schon so spät. PAULA, ich muß jetzt leider los. Ich habe noch einen dringenden Termin. Er steht auf Mach´s gut. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal. Geht zur Kasse und zahlt. Danach geht er ohne sich umzugucken zur Tür hinaus.
PAULA legt ihr Gesicht in ihre Hände und schluchzt leise.
SPOT Siehste, hab ich Dir doch gesagt, Du musst viel cooler sein, sonst wird das nichts. Aber nimm es nicht so schwer, der war eh nichts für Dich. Vergiß ihn. Nimmt einen Schluck aus PAULAs Tasse. Hm, guter Kaffee.
Licht wird ausgedimmt.



SIEBTE SZENE

Büro vom CHEFREDAKTEUR. CHEFREDAKTEUR hinter großem Schreibtisch. LISA sitzt davor. DREAM steht in der hinteren Ecke.
CHEFREDAKTEUR „Die hungernden Opfer der Globalisierung – Die Straßenkinder von Dhaka“ finden Sie das nicht ein bisschen dick aufgetragen.
LISA Was?
CHEFREDAKTEUR Das haben Sie doch hier geschrieben. Und was soll „die von den westlichen Industrienationen abhängige Stellung Bangladeschs in der Welt“ hier.
LISA Ähm.
CHEFREDAKTEUR Und hier: „sollten die Bürger der westlichen Welt sich mehr Gedanken über ihren Lebenstil machen“. Legt den Artikel auf den Tisch Frau Jansen, Sie sind sollten einen objektiven Sachbericht und nicht ein politisches Pamflet verfassen. Also, für eine Redakteurin ist das nicht akzeptabel.
LISA Ich…
CHEFREDAKTEUR In einer Stunde ist Redaktionsschluß für diese Ausgabe. Damit können Sie ihre Story begraben. Aber da Sie neu bei uns sind, gebe ich ihnen noch eine Chance. Bei der nächsten Ausgabe erwarte ich etwas Besseres von Ihnen. Haben wir uns verstanden?
LISA aber ich…
CHEFREDAKTEUR Guten Tag. Und deutet auf die Tür
LISA nimmt den Artikel und trollt sich. DREAM folgt ihr. LISA geht zu ihrem Schreibtisch und zerknüllt den Artikel und wirft ihn gegen die Wand. Arschloch. Liest irgendeinen Scheiß vor, den ich gar nicht geschrieben hab. Wirft trotzig ihr Gesicht in ihre Hände.
DREAM guckt unschuldig nach oben und macht Grimasse (ein gnumpfgesicht)
Licht geht aus.


ACHTE SZENE

Park. Eiswagen. SPOT hat ein Eis in der Hand. DREAM kommt und kauft sich auch eins. Beide streiten sich und werden immer lauter. Am Anfang beachtet der Eisverkäufer die beiden nicht.
SPOT Na, DREAM das war ja wohl nix. Leckt am Eis Das war ja wohl genauso erfolgreich wie damals, als du versucht hast als dreizehnter Jünger bei Jesus aufzutreten.
DREAM winkt ab Jaja, die Geschichte wirst Du mir noch ewig vorhalten. Leckt am Eis Aber die Aktion im Cafe war ja auch nicht gerade von Erfolg gekrönt.
SPOT Wieso denn? Leckt am Eis
DREAM Na, der Typ ist ja wohl nicht gegangen, weil PAULA so nett war. Wo ich schon mal dabei bin: Ich erinnere mich noch an die Story, als Du den Kapitän der Titanic überredet hast besonders schnell zu fahren, um den Geschwindigkeitsrekord zu brechen…
SPOT fällt ihr ins Wort das war genauso wie Dein Versuch alle bei Woodstock zu überzeugen nackt rumzulaufen und sich dann alle eine Blasenentzündung geholt haben…
DREAM schreit Stimmt doch gar nicht. Eigentlich müsste sich Heino heute noch bei Dir bedanken für den Tip mit der Sonnenbrille.
SPOT schreit Heino kann sich wenigstens noch bedanken. Oder hat sich Gandhi schon bei Dir gemeldet.
EISVERKÄUFER dreht sich um und schreit Sagt mal, seid Ihr bescheuert!.
SPOT und DREAM gucken sich blöde an. Stille
freazen


NEUNTE SZENE

GABRIEL kommt und nimmt SPOT das Eis aus der Hand und leckt dran.
GABRIEL song
DREAM SPOT sind nicht erfolgreich, kloppen sich und schieben sich die Schuld gegenseitig zu. GABRIEL fasst zusammen.

 



DRITTER AKT

ERSTE SZENE

Haus des Roten Kreuzes PAULA und DREAM stehen davor. PAULA geht zögerlich zum PFÖRTNER.
PAULA Guten Tag.
PFÖRTNER Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?
PAULA Ähm, ich hab in der Zeitung eine Stellenanzeige von Ihnen gefunden. Zeigt ihm die Zeitungsseite.
DREAM Naja, gefunden ist ein bisschen übertrieben. Zufällig lag die ja gerade auf dem Küchentisch.
PFÖRTNER grinst Ach ja, die Suppenausgabe in der Kreuzstraße an die Obdachlosen. Da müssen sie den Gang runter, am Ende links und dann auf der rechten Seite die dritte Tür. Setzen Sie sich hin, sie werden dann aufgerufen.
PAULA unsicher Danke
DREAM Siehst Du. War eine gute Idee hierher zu kommen.
Beide gehen zu der besagten Tür. Neben der Tür stehen auf der linken Seite drei Stühle und auf der rechten Seite auch. Am Türschild steht Mittelmeier 1.23
Auf der linken Seite sitzen ein katholische Priester und zwei Stühle weiter ein abgerissener Alkoholiker, der leise mit sich selbst brabbelt. Der Priester ist sichtlich angeekelt.
PAULA und DREAM setzen sich gegenüber hin.
DREAM Schau Dir die beiden mal an. Hier sind wir richtig. Hier triffst Du Leute, die anders sind als die meisten. Er zeigt auf den Priester, er will helfen und hat sein Leben in den Dienst der Menschen gestellt. Und er hier sie deutet auf den Penner ihm ist viel schlechtes passiert. Er ist ein Schwacher in dieser Gesellschaft. Ihm muß man helfen.
Die Tür geht auf.
JUNGE DAME ruft Der Nächste bitte Keiner rührt sich.
PAULA Ähm, ich bin wegen der Stelle hier.
JUNGE DAME lächelt Ja, dann kommen Sie mal rein.
PAULA und DREAM folgen ihr durch die Tür. Tür wird geschlossen. Licht geht aus.



ZWEITE SZENE

LISA im Büro an ihrem Schreibtisch. SPOT steht cool rum. GUNTER kommt zu ihrem Schreibtisch.
GUNTER Na, wie ist es gelaufen?
LISA Scheiße.
SPOT Kein Wunder!
GUNTER Wieso denn?
LISA Ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie hat es ihm nicht gefallen.
SPOT Naja, wenn Du ach so einen sulzigen Schwachsinn schreibst.
GUNTER Hm, mach Dir nichts draus. Beim ersten Mal ist es immer schwierig. Du musst einfach ein bisschen Geduld haben, dann wird das schon. Klopft ihr auf die Schulter. Und geht.
SPOT Super, dass hilft ihr ja weiter.
LISA wirft ihren Kopf in die Hände. Hm.
SPOT Wenn Du eine gute Story hinlegen willst, dann musst Du was für tun.
LISA HmHm.
SPOT Was, was die Leute anspricht. Was die Leute direkt betrifft.
LISA HmHmHm.
SPOT herablassend Na, und? Fällt Dir nix ein oder was? Da muß ich wohl nachhelfen …grins. Nimmt langsam und cool die Sonnenbrille ab. Kurze Pause.
GUNTER schreit von hinten LISA, loß pack Deine Sachen. Wir müssen los.
LISA verwirrt Wieso? Was ist los?
GUNTER Ich habe gerade einen Anruf gekriegt. Sie demonstrieren auf der Semkowitzallee vor den Werften, 1000 Leute und die Demo ist nicht angemeldet. Eilt zum Ausgang und zieht seine Jacke an. Und vergiß die Kamera nicht.
LISA zieht sich schnell an, greift nach der Kamera und ihrem Diktiergerät und rennt auch los.
SPOT zum Publikum cool Tja, so schnell kann´s gehen.
Licht aus.



DRITTE SZENE

Kreuzbergstraße Ausgabestelle für Obdachlose. PAULA in altmodischer Rote Kreuz-Uniform. PAULA hinter der Theke. Der rote Notenständer steht hinter der Theke. DREAM sitzt auf der Theke. FRIEDA, die Rot-Kreuz-Angestellte, unterweist in altbewährter Disziplin PAULA in ihren neuen Pflichten. Auf der anderen Seite stehen ein paar Stühle und Tische und liegen Decken.
FRIEDA …und denk dran, dass jeder nur eine Portion kriegt, sonst bekommt nicht jeder was. Manchmal kommen die hier auch mit gefälschten Essensmarken an.
PAULA Und was ist mit den Decken in der Ecke?
FRIEDA Sie dürfen sich hier für eine Stunde aufhalten und auch eine Decke haben, aber dann müssen sie wieder gehen, sonst ist nicht Platz für die nächsten. So ist das nun mal.
PAULA Okay.
FRIEDA Und wenn einer eine Pulle zieht, dann musst Du ihn gleich rausschmeißen.
PAULA Wie soll ich das dann machen?
FRIEDA Setzt ihn einfach vor die Tür.
PAULA Aber ist das nicht zu hart?
DREAM Genau.
FRIEDA He, wir sind hier zwar eine soziale Einrichtung, aber ohne Regeln läuft das einfach nicht.
Hast Du noch Fragen?
PAULA Eigentlich nicht.
FRIEDA Gut, dann mach mal die Tür auf.
PAULA geht zur Tür und schließt auf. Sofort kommen drei Penner rein und schlurfen zur Theke.
PENNER MANNI brabbelt in deinen Bart rein. Einmal Suppe.
Die Fahne haut PAULA fast um.
PAULA Ihre Essensmarke bitte.
PENNER MANNI Was?
PAULA Ihre Essenmarke bitte. Sonst bekommen sie keine Suppe.
PENNER MANNI grummelt Hm und gibt eine Essensmarke zu ihr.
PAULA füllt einmal Suppe ab und gibt sie PENNER MANNI Lassen sie´s sich schmecken.
FRIEDA fragt sie von hinten Und läuft alles?
PAULA Ja, bestens.
Sie gibt den anderen auch Suppe und jeweils eine Decke.
Penner essen. PAULAs Handy klingelt.
PAULA Hallo?...LISA ! Wo bist Du? …In der U-Bahn?...Zu den Werften auf eine Demo?...Aha!...Ich? Ich bin gerade in der Essensausgabe vom Roten Kreuz in der Kreuzstraße. …Naja, mit SIMON ist das heute morgen voll in die Hose gegangen…Weiß auch nicht, vielleicht war ich ein bißchen zu chic. …Doch, aber ich habs versaut…ne, jetzt habe ich erstmal keinen Bock mehr auf Männer. Mal was anderes zu machen ist auch gut….naja, SIMON ist beim Roten Kreuz und da war diese Anzeige in der Zeitung, also dachte ich das wäre doch eine gute Gelegenheit, mal was Soziales zu machen…Danke…bis heute abend…Ich Dich auch…PAULA legt auf.
FRIEDA PAULA ich geh mal über den Hof ins Lager. Ich muß noch die Altkleidersammlung sortieren. Schaffst Du das hier alleine?
DREAM Natürlich. Ich bin ja auch noch da.
PAULA Klar.
FRIEDA Okay, denn geh ich mal. Und geht ab.
DREAM Na, endlich ist die weg. Ich dachte schon die bleibt ewig hier. So hört sich doch keine Sozial -Arbeiterin an? Hat sie denn kein Herz? Sie klingt eher wie eine Beamtin, die Müllgebühren verwalten muß..
Ein bißchen Zeit vergeht.
Es kommen mehrere Penner auf einmal rein. Sie brabbeln durcheinander. „Der Harry hat mir letztens wieder..“ „Heute gabs bei Karstadt Gutscheine für Parfüms. Vielleicht kann man das ja noch verticken“…
PENNER RUDI zu PAULA Juten Tach holde Frau. Neu hier?
PAULA Ja, heute ist mein erster Tag.
DREAM Und sie macht ihren Job richtig gut.
PENNER RUDI Einmal Subbe bidde.
PAULA Dann geben Sie mir mal Ihre Essenmarke.
PENNER RUDI Hier.
PAULA gibt ihm eine Schüssel Suppe. Hier bitte.
PENNER RUDI Das ist alles? Sonst kriege ich doch immer ´ne doppelte Portion!
PAULA Mit einer Essensmarke kann ich Ihnen leider nur eine Portion geben.
PENNER RUDI Ja, aber ich bin doch schon seit 5 Jahren hier und immer habe ich eine Doppelte gekriegt.
DREAM Nun sei doch nicht so. Der arme Mann hat doch Hunger!
PAULA zögert Das kann ich nicht machen.
PENNER RUDI Nun sein se doch nich so. Se haben doch genuch im Topf. Bleibt doch unter uns hier.
PAULA zögerlich Na gut. Aber nur das eine Mal. Und gibt ihm eine doppelte Portion. PENNER RUDI freut sich und setzt sich hin mit der Suppe.
DREAM So ist es gut.
PENNER STOPKE heisere Alkoholstimme, hält ihr die Essensmarke ins Gesicht. Hier
PAULA gibt ihm eine Portion. Bitte schön.
PENNER STOPKE Was? Nur eine Portion? Aber er hat doch ´ne Doppelte gekriegt!
PAULA Ja, aber das war ´ne Ausnahme.
PENNER STOPKE Wie, ´ne Ausnahme? Ich komm auch schon seit 5 Jahren hierher. Wenn der ´ne Doppelte kriegt, kriech ich auch eine.
DREAM Sei doch nicht so ungerecht.
PAULA unentschlossen, schlecht gewissig, zögert na, gut, aber sagen sie es keinem weiter. Das bleibt unter uns.
PENNER STOPKE Jaja. Grinst.
Derweil kommt PENNER MANNI zur Theke. Mit zusammengelegter Decke unter dem Arm.
PENNER MANNI Keine Sorge, ich will keine doppelte Portion.
PAULA Was dann?
PENNER MANNI Heute nacht hat mir jemand meinen Schlafsack aus meinem Platz geklaut und jetzt habe ich gar nichts, um mich mehr nachts warm zu halten.
DREAM Der Arme.
PENNER MANNI Bitte geben sie mir die Decke. Ich bringe sie auch morgen wieder.
PAULA Ich darf sie Ihnen nicht geben.
PENNER MANNI Ich leihe sie mir auch nur aus. Morgen bringe ich sie wieder. Versprochen.
DREAM Guck ihn Dir an. Willst Du wirklich so herzlos sein. Du kannst heute nacht in einem warmen Bett schlafen, aber er…
PAULA Nein, das geht wirklich nicht.
PENNER MANNI Nun sein sie doch nicht so. Sie müssen heute nacht bestimmt nicht frieren.
DREAM Nu los, gib sie ihm.
PAULA zögert Ich kann mich darauf verlassen, daß sie sie morgen wieder mitbringen?
PENNER MANNI Ja, natürlich.
PAULA Na, gut. Aber morgen bringen Sie sie wirklich zurück.
PENNER MANNI Okay. trollt sich.
Penner essen.
PENNER STOPKE kommt zum Tresen. Können wir bitte ein paar Becher haben?
PAULA kritisch Wofür denn?
PENNER STOPKE Wir haben uns Wasser mitgebracht und wollen gerne was trinken.
PAULA Ach so. gibt ihm 5 Becher. Er geht zum Tisch zurück. Die Penner holen Fantaflaschen raus und gießen sich ein.
DREAM Guck mal, wie zufrieden sie sind. Und das ist Dein Verdienst.
Die Penner schmatzen und trinken und trinken und trinken…
Da kommt FRIEDA wieder und sieht schon von weitem, was abgeht. Rennt sofort zum Tisch und schreit die Penner an.
FRIEDA He Jungs, Ihr kennt doch die Regeln. Hier wird nicht gesoffen. Ihr könnt mir doch nicht erzählen, daß das hier Limonade ist. Nimmt eine Tasse und riecht dran. Das ist doch immer dasselbe Spielchen mit Euch. Bestimmt habt ihr euch auch wieder die Doppelte geholt. Zu PAULA Oder nicht?
PENNER MANNI Äh, Äh.
FRIEDA entschieden So, jetzt aber raus mit Euch.
Penner packen die Sachen und trollen sich.
FRIEDA dreht sich wütend zu PAULA um. Du hast Ihnen doch wohl nicht die doppelte Portion gegeben?
PAULA kleinlaut Ja.
FRIEDA Und Tassen hast Du Ihnen auch gegeben für… Wasser?
PAULA Ja.
FRIEDA Aber keine Decken, oder?
PAULA druckst herum Doch.
FRIEDA zählt die Decken nach Drei fehlen. Sag mal, ich habe Dir doch extra gesagt, was Du nicht machen sollst.
PAULA Aber ich wollte doch nur das Beste für sie…
FRIEDA Ja, für sie, aber nicht für den Rest, der noch kommt. Du mußt wissen, auch ich würde gerne mehr helfen. Aber man muß halt realistisch bleiben und mit den begrenzten Möglichkeiten zurechtkommen, die man hat. So ist das nun mal im Leben.
DREAM Sie wollte doch nur helfen.
PAULA den Tränen nahe Aber ich wollte …
FRIEDA Ich glaub es ist besser, wenn Du jetzt lieber nach Hause gehst. Ich schaffe das auch alleine hier.
PAULA traurig wischt sich die Tränen aus den Augen Na gut. Licht aus.



VIERTE SZENE

LISA und GUNTER auf dem Weg zur Demo. Beide laufen
GUNTER Da hinten ist es. Komm.
Beide erreichen das Werfttor. SPOT lehnt lässig am Pfosten und raucht eine. Vor dem Tor sitzen viele Arbeiter und haben Plakaten mit den Aufschriften: „Keine Werft, keine Zukunft“, „30 Jahre die Stütze der Stadt und nun Herr Bürgermeister ?“, „Wir bleiben hier, das ist unser Revier“ und rufen:“Werft die Werft nicht auf den Schrott, sonst sind wir alle hier bankrott!“. Auf der anderen Seite steht eine Hundertschaft Polizisten mit Schilden, Helmen und Schlagstöckern und berät sich.
SPOT Na, das hat aber gedauert. Ihr habt das Beste schon fast verpaßt. Jetzt aber ran. Los LISA, das ist Deine Chance. Deine Story!
LISA übermütig und entschlossen drückt GUNTER die Kamera in die Hände Los, mach Fotos.
GUNTER He, was soll das? Aber LISA stürzt sich schon in die Szene.
SPOT Genau, so mußt Du das machen.
LISA schaltet ihr Diktiergerät mit externem Mikro ein Einsprache auf Band. Stimme aus dem off. Freitag, 14:15 Uhr, An der Werft, Semkowitzallee. Das Werfttor ist besetzt von hunderten streikenden Arbeitern. Sie demonstrieren lauthals. Die Polizei ist bereit die Demonstration aufzulösen. Man spürt die Spannung, die in der Luft liegt. LISA geht zu ARBEITER TIL Guten Tag. Ich bin LISA Jansen von der Morgenpost. Warum sitzen sie hier? Und hält ihm das Mirko unter die Nase.
ARBEITER TIL Die Stadt will die Subventionen für die Werft streichen. Von heut auf morgen. Die Werft muß erhalten bleiben, sonst geht alles hier …lauter werden „werft die werft nicht auf den Schrott, ….
LISA versucht den Sprechchor zu übertönen Ja, aber warum streiken Sie dann erst heute?
ARBEITER TIL Bis jetzt gab es nur Gerüchte. Deshalb die spontane Aktion.
LISA Heißt das Sie haben die Demo gar nicht angemeldet?
ARBEITER TIL So könnte man das sagen.
SPOT Das ist verboten. Grinst. Frag doch mal die Polizisten, was sie davon halten.
LISA geht zum POLIZIST Guten Tag. Ich bin LISA Jansen von der Morgenpost. Warum sind sie hier?
POLIZIST Sehen Sie das denn nicht?
LISA Doch na klar, aber warum mit so vielen Leuten?
POLIZIST Viele? Das sind 1000. Wir sind nur hundert.
SPOT Da habt ihr ganz schön die Hosen voll, was?
LISA Sind sie nervös?
POLIZIST Nervös, naja, Sie sehen doch, was hier los ist.
SPOT Los geh wieder zu den Arbeitern. Du mußt ein bißchen Bewegung in die Sache bringen.
LISA geht wieder zu den Arbeitern. Haben sie keine Angst vor der Polizei?
ARBEITER TIL Ach die, die sollen nur kommen, dann kriegen sie was auf die Mütze.
LISA Sie werden doch nicht gewaltätig werden?
ARBEITER TIL Was wissen sie denn schon? Haben sie eigentlich eine Ahnung, was hier abgeht. Er steht auf, nimmt eine aggressive Haltung ein. Was wissen Sie schon? Andere Arbeiter stehen auch auf und fangen an auf irgendwas zu klopfen. Wie schuften hier und schuften und so feine Damen wie sie kommen hier einfach her und spielen die Erfahrenen. Er geht auf LISA zu. LISA dreht sich um und rennt in Richtung der Polizisten.
LISA Wollen sie denn nichts unternehmen? Die sind ja gewalttätig. Die Polizisten gehen auf die Arbeiter zu.
HAUPTPOLIZIST Ja, aber ich will nicht das die Sache eskaliert.
LISA Aber die Demo ist doch gar nicht angemeldet.
HAUPTPOLIZIST Wer sind sie eigentlich? Was machen sie hier? Geht schon im Tumult unter. Die ersten Arbeiter begegnen den Polizisten. Es kommt zu ersten Handgemengen. Schreie:“Scheiß Bullen“. Die Polizei greift durch. LISA wird umgerannt. Tumult auf der Bühne. Prügeleien. Licht aus.


FÜNFTE SZENE

GABRIEL kommt auf die Bühne. Bühne leer.
GABRIEL Sie möchten wohl gerne wissen, wie es jetzt weiter geht. Tja ich auch. LISA hat jetzt wohl echt ein Problem. Und PAULA sitzt bestimmt zu Hause und ist fertig mit der Welt. Die Armen. Und wer ist Schuld dran. DREAM und SPOT, wie immer.
Kurze Pause.
Was meinen Sie, wer hat denn nun das Duell gewonnen? DREAM oder SPOT oder keiner von beiden? Apropos, wo sind die beiden eigentlich?
GABRIEL Also, nun zurück zu unseren beiden Heldinnen und natürlich zu DREAM und SPOT.
Er geht ab.

 



VIERTER AKT

ERSTE SZENE

WG. Tisch. Wie erster Akt beim Abendessen. LISA hat Pflasterkreuz auf Schläfe sitzt am Tisch, erschöpft. Schenkt sich was zu trinken ein. PAULA kommt auch total erschöpft rein und läßt sich mit Jacke auf den Stuhl fallen und seufzt.
PAULA Aaaaahhhhhh. Was für ein Tag.
LISA jahhhh. Das kannste laut sagen. Beide starren ins Publikum.
PAULA Wie ist Deine Demonstration gelaufen? Dreht nur den Kopf in den Händen zu LISA
LISA Siehst du doch. Ich muß irgendwas gegen den Kopf gekriegt haben. Dann bin ich in der Notaufnahme im Krankenhaus wieder aufgewacht.
PAULA Oh, das hört sich aber nicht gut an. Aber bei mir war´s auch nicht gerade besser. Ich habe heute zwei Abfuhren gekriegt. Erst einen von SIMON und dann eine beim Roten Kreuz. Das reicht echt für die nächsten vier Wochen. Bei SIMON habe ich mich extra richtig chic gemacht, obwohl das gar nicht so zu meinem Typ paßt. Ich dachte, dann beist er vielleicht an. Und? Ist völlig daneben gegangen. Und heute nachmittag, da war es noch schlimmer. Beim Roten Kreuz, da wollte ich mal was richtig Gutes tun, den Menschen helfen, voller Idealismus. Und was ist passiert? Ich habe alles falsch gemacht. Wie man´s macht, man macht´s verkehrt.
LISA Stimmt. Bei mir war es heute genauso. Am Vormittag hatte ich noch das Gefühl alles richtig zu machen. Voller guter Vorsätze habe ich meinen Artikel nochmal überarbeitet und dann ist er einfach abgeschmettert worden. Am Nachmittag dann bei der Demo dachte ich mir - jetzt mußt Du mal richtig rangehen ohne Rücksicht auf Verlust, was unternehmen und dann ist die ganze Sache völlig eskaliert. Also, ich habe jetzt echt die Schnauze voll. Keine Ahnung, was das heute war.
PAULA Wem sagst du das? Pause Sag mal, ist doch schon komisch, daß wir beide heute an einem Tag so hin und hergerissen sind.
LISA Ja, komisch.
Pause
PAULA Hm, einerseits hat man so hohe Ideale, die man aber nicht umsetzen kann und auf der anderen Seite versucht man seine Ziele zu erreichen ohne auf seine innere Stimme zu hören.
LISA Genau. Aber weder das eine noch das andere sind gut.
PAULA Da hast Du vollkommen recht.
Pause
LISA Also, ich finde man sollte von beidem etwas haben.
PAULA Ja genau… Ihre Augen gehen auf, sie hat eine Eingebung langsam Träumen für den Sinn und Handeln für das Sein
LISA Ja, das ist es.
Beide starren wieder ins Publikum. Pause Das Telefon klingelt.
LISA Gehst Du dran.
Klingel, klingel
PAULA Ne, geh Du dran, ist bestimmt für Dich.
Klingel, klingel
LISA Du sitzt näher.
Klingel, klingel
PAULA Na, gut ich gehe. Schlurft zum Telefon. Nimmt ab.
PAULA Hallo?....Simon? Plötzlich steht sie gerade wie eine Eins Wieso? Ich dachte, äh ich meine…Ja. ..Ach so. Du hattest eine dringende Sitzung… Heute Abend? Hm, ja gerne, aber ich habe mich schon mit meiner besten Freundin verabredet… ja warum eigentlich nicht? Dreht sich zu LISA um. Hast Du was dagegen mit SIMON heute was trinken zu gehen.
LISA Klar. Was zu trinken könnte ich jetzt echt brauchen und ich kann ihn gleich mal kennenlernen.
PAULA ins Telefon Ja, gerne…Im Chappa?...Okay, wir sind unterwegs. Bis gleich. Legt auf
PAULA Er hat wirklich angerufen.
LISA Scheinst ja wohl doch nicht ganz so schlecht angekommen zu sein.
PAULA Hm, hast recht. Aber heute vormittag war es echt nicht so toll. Hm, na egal. Komm laß uns los.
LISA Gut. Nimmt noch den letzten Schluck. Beide gehen.
Licht aus.

 



ZWEITE SZENE


Ruhige Szene. Eine Mauer. DREAM sitzt schon drauf und hat den Kopf in den Händen. Der rote Notenständer ist SPOT kommt, setzt sich daneben. Zieht seine Zigaretten raus und bietet DREAM eine an. DREAM schüttelt den Kopf. SPOT steckt sich eine an. Beide starren vor sich hin. Als er fast aufgeraucht hat.
SPOT Das ist heute nicht unser Tag, was?
DREAM Hm.
SPOT starrt vor sich hin …alle modetips umsonst…
DREAM starrt auch vor sich hin …die Anzeige…vergeblich…
SPOT …falsche Gerüchte gestreut…und meinen letzten Gefallen beim Innensenator verbraucht…
DREAM …mein ganzes literarisches Können eingesetzt… und wofür?…
SPOT schaut sie an Welches literarisches Können?
DREAM schaut SPOT fies an Wie war das doch gleich? macht SPOT beim Duell mit der Pistolenbewegung nach.
SPOT winkt ab Okay. Pause Steht auf. Deutet mit dem Kopf in die Richtung Komm, gehen wir was trinken.
DREAM steht auf und beide verschwinden.
Licht



DRITTE SZENE

Leere WG. Mit Notenständer. GABRIEL kommt auf die Bühne, hat Sonnenbrille auf, still lächelnd.
GABRIEL Na, hätten Sie gedacht, daß das Ganze so ausgeht? War doch klar oder? Nein? Naja, Sie müssen wissen, zum Glück gibt es noch anderes auf der Welt als DREAM und SPOT.
DREAM und SPOT… Die werden sich schon wieder rappeln, das verspreche ich Ihnen.
Und LISA und PAULA sind auf einem guten Weg. Denen kann so schnell nichts mehr passieren. Aber geben Sie Acht. Vielleicht bekommen sie ja auch mal Besuch von DREAM und SPOT. Und dann brauchen sie Hilfe. Pause nimmt die Sonnenbrille ab
Nun denn, der Abend neigt sich dem Ende zu und vieles ist passiert. Ich verlasse Euch nun. Doch vergeßt nicht:
Das Handeln, das den Traum vergißt, kann nicht besteh´n, doch auch der Traum entbehrt des Handelns nicht.
Pause. Nun gehabt Euch wohl.
Will gehen setzt die Sonnenbrille wieder auf. Ach, fast hätte ich was vergessen. Dreht sich um, nimmt den Notenständen Mein Notenständer. klappt ihn langsam zusammen und steckt ihn unter den Arm. Jetzt kann ich ihn ja wieder mitnehmen. Und geht ab.
Stille.



VIERTE SZENE

Während des Applauses beginnt die End-Musik. Leere Bühne.
GABRIEL betritt die Bühne und fängt an zu singen. Nach Ihm kommen alle anderen ebenfalls auf die Bühne.
Abschluss-Song

 

 


 

Personen:

DREAM
Engelhaft, moralisch perfekter Charakter - entwickelt sich zu einem unrealistischen Moralapostel, der nicht mehr vollkommen ernst genommen werden kann.
DREAM ist so in ihren Träumen gefangen, daß sie sie gar nicht wirklich umsetzen kann. Sie ist egozentrisch, aber nicht egoistisch. Sie weiß, was wichtig sein sollte im Leben. Aber sie lebt es nicht. Sie kann jedem helfen, der auf der Suche ist. Aber nicht sagen, wie man es umsetzen kann.
DREAM kennt das WOFÜR, aber nicht das WIE einer Sache die man tut.
Wirkt auf die Menschen ein, kann durch sie aber nicht direkt gesehen und gehört werden.

SPOT
Beispiel für Ego-Gesellschaft, Erfolg ist alles, Mitgefühl ist Schwäche, Äußerlichkeiten sind sehr wichtig, Unsicherheit bei Makel an seinem Erscheinungsbild
SPOT erreicht seine Ziele, aber er weiß nicht mehr warum er diese Ziele hat. Er ist egoistisch, aber nicht egozentrisch. Er weiß, wo es die besten Klamotten gibt, wo die besten Parties laufen. Er kann Sachen organisieren. Aber er kann keinem helfen, der auf der Suche nach Träumen oder Sinn ist.
SPOT kennt das WIE, aber nicht das WOFÜR einer Sache, die man tut.
Wirkt auf die Menschen ein, kann durch sie aber nicht direkt gesehen und gehört werden.

LISA
Selbstbewusst, war Redakteurin bei der Schülerzeitung, unerfahren, hübsch, direkt

PAULA
Alternativ, verknallt sich in die falschen Männer, lebendig, spontan

GABRIEL
Himmlische Übersicht, locker, kennt alles, steht über den Dingen

u.a.